Ein Tier kann sich im Ausland mit Erregern infizieren, die zu ernsthaften Erkrankungen führen können. Zudem haben die unterschiedlichen Länder für die Einfuhr von Haustieren teils umfangreiche amtliche Richtlinien festgesetzt.
"Planen Sie den Tierarztbesuch zur Reisevorbereitung bitte frühzeitig, denn etwaige Impfungen und Untersuchungen sind teilweise an Fristen gebunden."
Bestimmte Medikamente, die Ihr Tier vor einer Infektion im Ausland schützen können, müssen bereits einige Zeit vor Reiseantritt verabreicht werden.
Vor der Reise
Unser Team berät Sie gerne persönlich und stellt Ihnen bei Wunsch weiterführendes Informationsmaterial zur Verfügung.
Vor der Reise
Reisetest/Reisecheck:
Die Grenzen zwischen weniger und stark gefährdeten Regionen ist fliessend. Deshalb dient dieser Reisetest lediglich als Orientierung. Bitte lassen Sie sich im Zweifel von unserem Tierärzteteam beraten.
Einreisebestimmungen und Vorschriften: Die aktuellen Verordnungen erhalten Sie bei den entsprechenden Konsulaten, ESCCAP Schweiz oder Veterinärämtern. Diese betreffen u.a. folgende Bestimmungen:
Quarantänezeiten
Titerbestimmung auf Tollwutantikörper mittels Blutuntersuchung
Tollwutimpfung (Zeitpunkt bzw. Gültigkeitsdauer)
Art und Ausstellungsdatum von Gesundheitszeugnissen und Heimtierpässen
Kennzeichnungspflicht des Tieres
Zusätzliche Impfungen gegen verschieden Erreger
Spezielle Massnahmen (zB Behandlung gegen Bandwürmer und Zeckenbefall)
Kampfhunderassenbeschränkung
Maulkorbpflicht/Leinenzwang
Tierschutz (zB Einreiseverbot für kupierte Hunde) oder Rasseverbote
Tierhaftpflichtversicherung
Reisen in Länder der Europäischen Union (EU)
Für Reisen in die Länder der Europäischen Union (EU) gilt:
Kennzeichnung des Tieres mittels Mikrochip
Ausstellung eines gültigen Heimtierausweises mit Mikrochipnummer sowie Angaben zu Tier und Besitzer
Gültige Tollwutimpfung (Achtung: Ein Welpe muss bei der Erstimpfung mindestens 12 Wochen alt sein. Eine Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor dem Grenzübertritt erfolgt sein.)
Sondervorschriften für einzelne Länder beachten
Die häufigsten Reiseerkrankungen
Übertragung durch Zecken
Babesiose (Hundemalaria):
Gefährlich für: Hunde und Katzen
Überträger: Auwaldzecke, Braune Hundezecke
Vorkommen: Mittelmeeranrainerstaaten, Balkan, Ungarn, Nordafrika, USA, Schweiz, Österreich (v.a. im Osten) und grosse Teile Deutschlands
Symptome: hohes Fieber, starker Durst, Apathie und Schwäche, braun-roter Urin, blasse oder gelblich verfärbte Schleimhäute
Die Symptome treten ca. 4 - 21 Tage nach der Infektion auf.
Ehrlichiose:
Gefährlich für: Hunde
Überträger: Braune Hundezecke
Vorkommen: weltweit v. a. in Ländern mit mediterranem, subtropischem und tropischem Klima
Symptome in der akuten Phase: Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, vergrösserte Lymphknoten und Milz, Blutungsneigung
Akute Phase: ca. 2 - 4 Wochen nach der Infektion Erfolgt keine Ausheilung, kann die Krankheit nach einer symptomfreien Phase, die Wochen bis Jahre dauern kann, in ein chronisches Stadium mit schwerem Verlauf übergehen. In dieser Phase ist die Erkrankung schwer zu therapieren.
Anaplasmose:
Nur sehr wenige Hunde, die sich mit Anaplasmose infizieren, erkranken. In den letzten Jahren nimmt die Zahl der beschriebenen klinisch manifesten Anaplasmose-Fälle allerdings wieder zu. Warum ein Hund erkrankt und die meisten anderen nicht, ist nach wie vor unklar.
Gefährlich für: Hunde (bei Katzen äusserst selten)
Überträger: Gemeiner Holzbock
Vorkommen: in ganz Europa recht verbreitet
Symptome: Hautblutungen, Abgeschlagenheit, Schwäche, Fieber, Lahmheit, Durchfall, Erbrechen, geschwollene Lymphknoten
Die Symptome treten ca. 4 - 14 Tage nach der Infektion auf.
Übertragung durch Mücken
Dirofilariose (Herzwurmerkrankung):
Gefährlich für: Hunde
Überträger: verschiedene Arten von Stechmücken u.a. Culex-Stechmücke
Vorkommen: USA, Kanada, Südamerika, Mittelmeeranrainerstaaten, Po-Ebene
Symptome: Husten, Atemprobleme, Konditionsverlust, Gewichtsverlust
Mit dem Mückenstich werden die Larven des Erregers übertragen, welche im Körper zu Würmern heranwachsen. Diese siedeln sich bevorzugt in der rechten Herzkammer und in Gefässen von Herz und Lunge an. Es vergehen Monate, bis erste Krankheitszeichen festzustellen sind.
Leishmaniose:
Gefährlich für: Hunde
Überträger: Sandmücken
Vorkommen: Mittelmeeranrainerstaaten, Südosteuropa, Nordafrika, Vorderasien, Südamerika
Symptome: Fieberschübe, Apathie, Gewichtsverlust, Appetitmangel, Durchfall, Lahmheit, Haarverlust, Hautveränderungen, Leishmanienbrille (kahle Stellen ums Auge herum), abnormes Krallenwachstum
Die Krankheit kann Monate, aber auch erst Jahre später ausbrechen und ist nicht heilbar.
Übertragung durch Würmer
Sowohl Hunde als auch Katzen können sich in ganz Europa mit Darmparasiten wie Spülwürmern und Hakenwürmern anstecken, die z. T. auch den Menschen gefährden. Fängt und frisst Ihr Tier wilde Beutetiere oder rohes Fleisch, kann es sich mit Bandwürmern infizieren. In vielen Ländern ist der kleine Fuchsbandwurm sowie der Hundebandwurm stark verbreitet.
Wie schütze ich mein Tier?
Leider ist eine Impfung gegen diese Reisekrankheiten nicht möglich, weshalb ein wirksamer Ungezieferschutz unverzichtbar ist.
Floh-, Mücken- und Zeckenschutz: Schutzhalsbänder, Spot-On-Tinkturen (mind. 24 Stunden vor Abreise) oder Tabletten (nur gegen Flöhe und Zecken)
Wurmkur gegen Herz-, Lungen-, Band-, Spul- und Hakenwürmer
Untersuchen Sie Ihr Tier regelmässig auf Zecken und Stiche.
Lassen Sie das Tier in der Dämmerung wenn möglich nicht raus.
Achten Sie auf mögliche Verhaltensunregelmässigkeiten oder Veränderungen des Gesundheitszustands.
Checkliste "Reisegepäck Ihres Tieres"
Haben Sie neben dem üblichen Reisegepäck (Futter, Näpfe, Decken, Spielzeug, Bürste etc.) an alles gedacht?
Impfungen
Parasitenschutz: Floh-, Mücken- und Zeckenschutz
Entwurmung: gegen Herz- und Lungenwürmer, Bandwürmer sowie Spul- und Hakenwürmer
Reiseapotheke: Flohkamm, Zeckenzange, spitze Pinzette, Desinfektions-, Durchfall- und Entwurmungsmittel, Medikamente gegen Reiseübelkeit - Wir beraten Sie gerne bei der Zusammenstellung!
Heimtierausweis/Impfausweis
Versicherungsschein (falls erforderlich)
Tierärztliche/amtstierärztliches Gesundheitszeugnis (falls erforderlich)
Liste mit Tierärzten am Ferienort
Tierliebe am Ferienort
Was ist denn nun richtig? Den heimatlosen Strandhund mit nach Hause nehmen? Katzen, die ums Hotel streunen füttern? Den süssen, kleinen Affen auf dem Touristenmarkt aus seinem schrecklichen Käfig befreien? Einen Ausritt auf einem abgemagerten Pferd unternehmen – warum nicht? Solche und ähnliche Fragen, beschäftigen viele Tierfreunde in den Ferien.
Dieser Folder kann Ihnen als Leitfaden dienen.